Am Beispiel der gesetzlichen Krankenkasse BARMER will ich den Zugang zur ePA beschreiben. Es handelt sich demnach um die Vorgehensweise auf dem Smartphone. Ich nehme an, dass es andere gesetzliche Krankenkassen ähnlich machen. Die Barmer nennt auf dem Weg dahin folgende Schritte:
Natürlich fragt sich jeder, wieso man zwei Apps benötigt, um Zugang zu einer ganz persönlichen ePA zu haben. Wem soll so ein umständlicher Weg einleuchten? Sicherheitsgründe machen es erforderlich, dass eine eindeutige Verbindung über die eCare-App zur Barmer-App zu Ihnen als Person hergestellt wird! Es gibt hohe gesetzliche Vorgaben, um sicherzustellen, dass nur Sie Zugang zu Ihrer eCare haben und dort etwas einsehen und eingeben können.
Bruchsal, 13. Februar 2025 - Dieter Müller
13. Februar 2025. Obwohl ich in Computer- und Internetdingen nicht völlig unerfahren bin, kam ich bei der Installation und Anmeldung rasch an meine Grenzen. Ich frage mich, wie soll ein normaler Bürger damit klarkommen?! Was hat sich der Gesetzgeber dabei gedacht? Eine total vernünftige, sinnvolle Neuerung - und niemand kann sie nutzen?! Nach mehreren Frustationen fand ich einen Lösungsweg, einen ziemlich analogen! Ich ging zu meinem Barmer-Büro in der Kaiserstraße und schilderte das Problem. Dort verstand man mich auf Anhieb und konnte mir gleich helfen. Geduldig führte man mich auf meinem Smartphone durch den Anmeldeprozess und gab mir mit auf den Weg, ich könne dies gern bekannt machen - man sei bereit, allen Kunden bei der Einrichtung der eCare zu helfen!
Im Laufe der Einrichtung begegnet Ihnen eine Anzahl von Fakten und Kennziffern, die Sie nicht durcheinander bringen dürfen. Notieren Sie sich am besten sämtliche Kennzahlen! Wichtig ist besonders die sechsstellige Barmer-PIN, die Sie im Laufe des Anmeldeprozesses selbst festlegen. Ihre Gesundheitskarte hat einen PIN und einen CAN. Es gibt jede Menge Passwörter und Sie müssen einen Aktivierungscode anfordern, der Ihnen per Post zugeschickt wird und innerhalb einer bestimmten Zeit benutzt werden soll, bevor er verfällt. Der Aktivierungscode kann nur ein einziges Mal benutzt werden. Wenn Sie im Laufe der Anmeldung nach Ihrem Benutzernamen gefragt werden, dann ist dies nicht Ihr Name, wie er auf der Gesundheitskarte steht. Wenn ich mich recht entsinne, ist dies Ihre E-Mail-Adresse. Aber jetzt bin ich nicht mehr 100prozentig sicher. - Es ist ein Armutszeugnis für uns Deutsche! Vor über zwanzig Jahren wurde der Anstoß zu einer elektronischen Patientenakte ePA gemacht - und sowas kommt dabei heraus!!
Auch an dieser Stelle wieder meine Empfehlung:
Gehen Sie zum Büro Ihrer Krankenkasse!
Dort ist man bereit, Ihnen zu helfen!
2. Mai 2024.«Das elektronische Patientendossier ist die Zukunft» schreibt die NZZ am 24. April 2024. Mit zunehmendem Alter wird die Krankenakte dicker. Auf Papier angelegt, hat der Hausarzt alle wichtigen Informationen über den Patienten zur Hand. Aber eben – nur er. Dies soll sich ändern. Neu kann jede und jeder selbst Verwalter seiner Daten sein. In dem Artikel wird die Situation für die Schweiz beschrieben.
Auch in Deutschland wird sich Vieles ändern. Einige Bürger haben in den letzten Wochen schon Erfahrungen mit dem E-Rezept gemacht, das Rezept, das der Doktor nicht mehr auf dem Papierformular ausschreibt, sondern elektronisch hinterlegt. Es reicht, wenn der gesetzlich Versicherte in der Apotheke sein Krankenkassenkärtchen vorzeigt, und schon kann der Apotheker die Verordnung zusammenstellen.
Im Zuge der Digitalisierung wird es für die deutschen Patienten weitere Veränderungen geben, die ich gern auf dieser Seite erläutern möchte. Dieter Müller
16. Januar 2025. Gerade ist die ePA in drei ausgewählten Bezirken probeweise in Deutschland angelaufen, um Erfahrungen aus der Praxis zu sammeln, damit dann in ein paar Monaten und nach Beseitigung der Anlaufprobleme das ganze Land mit 70 Millionen Versicherten mit der ePA versorgt wird. Geben wir den Entwicklern doch Gelegenheit, die Kinderkrankheiten zu beheben! Allerdings bin ich schon besorgt, wenn ich lese, wie einfach ein Missbrauch möglich ist. Viele Kritiker versteigen sich zu übertriebenen Forderungen, sie verlangen beispielsweise den Rücktritt von Bundesminister Lauterbach. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Annahme der ePA zu verweigern. Das geht. Es steht Ihnen frei: Niemand muss die ePA annehmen!
Kritikpunkt 1: Die Pharmaindustrie spioniert die Menschen aus. Antwort: Die Industrie bekommt nur Zugang zu anonymisierten Daten für Forschungszwecke, und das ist gut so!
Kritikpunkt 2: Die gesetzlichen Krankenkassen nutzen den Zugang, um die Patienten auszuspionieren. So können sie festlegen, wer welche Behandlung bekommt und wer nicht. Antwort: Die Kassen bekommen durch ePA so viel Rechte wie eh und jeh. Wer seiner Kasse nicht traut, möge zu einer anderen wechseln. Die Gefahr einer Triage quasi durch die "Hintertür" ePA sehe ich in Deutschland nicht. In anderen, durchaus demokratischen Ländern, mögen finanzielle Erwägungen eine andere Rolle spielen.
Kritikpunkt 3: Die Umstellung kommt zu schnell und ist nicht gut vorbereitet. Ältere Menschen sind evtl. überfordert. Antwort: Der Langsamste sollte nicht das Tempo der Entwicklung bestimmen. Ältere Menschen können sich von Familienmitgliedern helfen lassen. Und wer partout dagegen ist: Niemand wird gezwungen mitzumachen. Er kann dagegen stimmen, indem er sich an seine Krankenkasse wendet, auch zwischenzeitlich, und dann wird alles gelöscht. Zu schnell? Die ePA wird schrittweise eingeführt. Seit dem 1. Januar 2021 bieten die Krankenkassen ihren Versicherten eine App zum Download an, mit der sie Zugang zur ePA bekommen. Damit können Versicherte ihre ePA über ein Smartphone oder Tablet selbstständig nutzen. Wikipedia: "Die ersten Schritte in Richtung elektronische Patientenakte (ePA) in Deutschland wurden bereits vor über 20 Jahren gemacht. Am 14. November 2003 erfolgte mit dem GKV-Modernisierungsgesetz unter der damaligen 20. Bundesregierung der gesetzliche Beschluss zur Einführung einer elektronischen Patientenakte in Deutschland. Die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt schob das Vorhaben im Jahr 2003 mit dem Versprechen an, die ePA könne Milliardensummen einsparen und Leben retten. Seitdem hat das Projekt eine lange Entwicklung durchlaufen. - Wikipedia: Elektronische Patientenakte (Deutschland)
Kritikpunkt 4: Wer übernimmt überhaupt die Datenpflege? Viele niedergelassene Ärzte, die ohnehin schon am Limit arbeiten, sagen, dass sie nie und nimmer die historischen Daten ihrer Patienten einpflegen können. Wer das erwartet, ist ein Träumer. Vielmehr wird es die Aufgabe jedes einzelnen Patienten sein, alte Berichte und Briefe ins neue ePA einzugeben, denn der Patient ist der Besitzer der ePA und niemand sonst! Mein Hausarzt besitzt z.B. zahlreiche alte Berichte in digitaler Form von mir, und das ist gut so. Sobald die neue ePA bei ihm eingeführt ist, stellt sich die Frage, ob und falls ja, wie die Daten ins ePA kommen (meine Befürchtung: Dies wird niemals geschehen)! Außerdem: Es stellen sich rechtliche Fragen der Verantwortlichkeit, wenn ich als Patient die Einträge nach Belieben ändern kann (anderes Beispiel: Medikamentenpläne mit unterschiedlichem Datum einpflegen).
Tatsächlich gibt es noch viele ungeklärte Fragen (besonders Nr. 4), die aber die Einführung der ePA nicht weiter aufhalten sollen! Falls die Bedenkenträger die Oberhand gewinnen, wird es auch nach 20 Jahren nichts mit der ePA - findet -DM.
16. Januar 2025. Die elektronische Patientenakte wird jetzt schrittweise eingeführt. Heute geht sie zunächst in drei Modellregionen an den Start: Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen. In einigen Wochen soll es dann bundesweit so weit sein. Ziel ist es, dass bisher verstreute Daten zur Krankengeschichte von Patient:innen gebündelt werden. Das soll etwa bessere Behandlungen ermöglichen. IT-Expert:innen warnen allerdings vor Sicherheitslücken.
16. Januar 2025. Elektronische Patientenakte: Sinnvoll - aber auch sicher? | ZDF Mittagsmagazin.
16. Januar 2025. Start der elektronischen Patientenakte (ePa): Doch noch Widerspruch einlegen? | WDR aktuell
16. Januar 2025. Christoph Specht zum Start der elektronischen Patientenakte am 15.01.25
Christoph Specht ist Arzt und Medizinjournalist.
5. Mai 2024. So funktioniert's: E-Rezept mit der Gesundheitskarte einlösen.
16. Januar 2025. Meine eigenen Erfahrungen mit dem E-Rezept sind positiv. Man muss nichts Anderes tun, als zur Apotheke gehen und seine Versicherungskarte in den Kartenleser stecken. Sofort kann der Apotheker die Verordnung lesen. Wo ist das Problem? Als Kritikpunkt habe ich gehört, das E-Rezept dauere zwei Tage. So ein Unfug. Wenn der Doktor so lange wartet, bis er die Rezepte freischaltet, dann dauerts eben...
Wie funktioniert das E-Rezept? Ein E-Rezept kann als Ausdruck auf Papier oder digital eingelöst werden. Für die digitale Einlösung ist die E-Rezept-App erforderlich. Wenn man sich in dieser App anmeldet, findet man alle Details zur Verschreibung. Zudem bietet die App die Möglichkeit, das Rezept bei Ihrer Apotheke digital einzulösen. - Mehr Informationen zur Funktion des E-Rezepts finden Sie im Video.
Die nachfolgenden zwei Videos empfehle ich, da die Videos von Bildner TV immer klar und verständlich formuliert sind. Der Anmeldeprozess, um das E-Rezept auf Ihrem Smartphone nutzen zu können ist komplex und umständlich. Machen Sie sich jedoch bitte klar, dass der beschriebene Vorgang nur die Nutzung am Smartphone betrifft (der dann verschiedene Vorteile mit sich bringt). Falls Sie das E-Rezept nur mit der Gesundheitskarte in Ihrer Apotheke nutzen wollen, müssen Sie sich damit nicht belasten.
5. Mai 2024.
Wenn von "Laborwerten" die Rede ist, verstehen Mediziner in der Regel darunter die Ergebnisse der Blutentnahme. Diese Art zu denken muss man verinnerlichen...denn ich als Hömatologie-Patient bin ja nicht an irgendwelchen "Laborwerten" interessiert, sondern ganz konkret an meinen Blutwerten...